Zentralbankgeld

Wie funktioniert digitales Zentralbankgeld (CBDC)?

Digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, kurz CBDC) ist eine digitale Form von Geld, die direkt von der Zentralbank herausgegeben wird. Es unterscheidet sich von Bargeld und Bankguthaben in mehreren Punkten:

  1. Direkte Verbindung zur Zentralbank

    • Während heutige Bankguthaben von Geschäftsbanken verwaltet werden, wäre CBDC eine direkte Forderung gegenüber der Zentralbank – ähnlich wie Bargeld, aber digital.

  2. Elektronische Speicherung & Nutzung

    • CBDC könnte über digitale Wallets oder Konten genutzt werden, die entweder bei der Zentralbank oder bei autorisierten Finanzinstituten geführt werden.

    • Zahlungen würden in Echtzeit und ohne Zwischeninstanzen abgewickelt.

  3. Mögliche Steuerung & Programmierbarkeit

    • Regierungen oder Zentralbanken könnten CBDC mit bestimmten Regeln versehen, z. B. Nutzungsbeschränkungen (für bestimmte Produkte oder Regionen).

    • Es wäre möglich, eine Art "Verfallsdatum" einzubauen, sodass das Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgegeben werden muss.

  4. Unterschied zu Kryptowährungen

    • Anders als Bitcoin oder andere Kryptowährungen ist CBDC kein dezentrales Geld, sondern wird von der Zentralbank vollständig kontrolliert.

    • Während Bargeld anonym genutzt werden kann, könnte CBDC eine vollständige Nachverfolgbarkeit jeder Transaktion ermöglichen.

Warum wird CBDC entwickelt?

  • Schnellere und günstigere Zahlungen, insbesondere international.

  • Alternative zu Bargeld, falls dessen Nutzung weiter zurückgeht.

  • Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung, da alle Transaktionen nachverfolgbar wären.

Kritikpunkte:

  • Gefahr von Überwachung und Kontrolle über private Finanzströme.

  • Risiko der Abschaffung von Bargeld, wodurch Bürger in ein vollständig digitales System gezwungen würden.

  • Potenzieller Verlust von Banken als Finanzvermittler, wenn Bürger ihr Geld direkt bei der Zentralbank halten.

Zentralisierung durch digitales Zentralbankgeld

Die Einführung von digitalem Zentralbankgeld (CBDC) könnte weitreichende Folgen haben – insbesondere für unsere finanzielle Freiheit und Privatsphäre. Anders als Bargeld gehört digitales Zentralbankgeld nie vollständig den Bürgern. Die Zentralbanken würden als Vermittler agieren und hätten dadurch die Möglichkeit, die Nutzung des Geldes einzuschränken. Sie könnten Transaktionen blockieren, Ausgaben begrenzen oder sogar Konten einfrieren. Dadurch würde sich die Beziehung zwischen Bürgern und ihrem Geld grundlegend verändern.

Ein weiteres Risiko besteht in der Überwachung. Jede Zahlung mit CBDC würde digital erfasst, sodass Regierungen genau nachverfolgen könnten, wofür Menschen ihr Geld ausgeben. Dies könnte genutzt werden, um Kaufentscheidungen zu steuern – etwa indem bestimmte Ausgaben bestraft oder bestimmte Verwendungszwecke beschränkt werden. Während Befürworter argumentieren, dass solche Maßnahmen Steuerhinterziehung und Korruption bekämpfen könnten, werfen sie gleichzeitig ernste Fragen zum Schutz der Privatsphäre und zur Wahrung der bürgerlichen Freiheiten auf.

Darüber hinaus könnte die digitale Währung so programmiert werden, dass sie wirtschaftliches Verhalten gezielt steuert. Beispielsweise könnten Regierungen das Geld mit einem Ablaufdatum versehen, um Bürger zu mehr Konsum zu zwingen, oder eine gezielte Entwertung einbauen, um Sparen unattraktiver zu machen. Solche Maßnahmen könnten zwar kurzfristig wirtschaftliche Impulse setzen, aber das Vertrauen in Geld als verlässliches Wertaufbewahrungsmittel schwächen.

Auch das traditionelle Geschäftsbankensystem wäre von einem solchen Wandel massiv betroffen. Banken, wie wir sie heute kennen, könnten an Bedeutung verlieren oder sogar verschwinden. Dies hätte gravierende Auswirkungen auf Innovation, Wettbewerb und Wirtschaftswachstum – und würde viele Arbeitsplätze gefährden.

Doch die damit verbundenen Risiken erinnern an frühere wirtschaftspolitische Experimente wie den Chicago-Plan der 1930er Jahre. Zwar könnten CBDCs theoretisch zu einem stabileren Finanzsystem beitragen, doch die Kosten einer solchen Umgestaltung wären enorm. Sowohl unsere wirtschaftliche Ordnung als auch unsere individuellen Freiheiten stünden vor einem tiefgreifenden Wandel.

Wenn das traditionelle Bankensystem durch eine zentrale digitale Währung ersetzt wird, könnte dies Innovation und Wettbewerb im Finanzwesen stark einschränken. Die Gefahr besteht, dass wir ein System schaffen, in dem staatliche Kontrolle den freien Markt verdrängt – mit langfristigen Folgen für Wohlstand, Fortschritt und persönliche Freiheit.

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